Nach dem Release der letzten EP „Of Fights and Lights“ im Februar
2016 haben sich RISING ANGER mehr oder weniger eine kleine Livepause
gegönnt, um sich voll und ganz auf das Songwriting ihres nächstes Full
Length Albums „I Am“ konzentrieren zu können. In dieser Zeit hat sich
für alle Bandmitglieder viel verändert: Der erste Studienabschluss, der
erste richtige Job oder der Umzug in eine eigene Wohnung. In den ersten
Monaten dieses Lebensabschnittes blieb dort meist nur wenig Zeit für
Bandleben. Alle merkten hierbei jedoch wie sehr ihnen das Musikmachen,
sowie die gemeinsame Zeit fehlt und so fanden sich RISING ANGER nur
kurze Zeit später wieder wöchentlich zusammen, um das Album fertig zu
stellen. Der Soundwandel, den die Band auf ihrer letzten EP schon
angedeutet hatte, wurde weiter ausgearbeiteten und so bewegen sich
RISING ANGER nun irgendwo zwischen Post-Hardcore und Rock. Was geblieben
ist, ist die Melancholie und Atmosphäre, die die fünf Musiker in jedem
Song schaffen wollten. Auch textlich haben sich RISING ANGER selbst
gefunden, was der Albumtitel unter anderem zum Ausdruck bringen soll.
Jeder Text erzählt eine persönliche Geschichte eines Bandmitgliedes auf
eindrucksvolle und bewegende Weise. Es werden Geschichten von Liebe,
Leiden, Scheitern aber auch gefundenem Glück beschrieben. Auch wenn man
an gewissen Stellen mittlerweile vielleicht sagen kann, dass allesamt
erwachsen geworden sind, so bleiben RISING ANGER wohl immer die
Kindsköpfe, die vor 10 Jahren diese Band ins Leben gerufen haben.
Aufgenommen wurde das Album, wie bereits die letzten beiden Platten
auch, von Emil Cezanne in Offenbach/Frankfurt. Beim Sound war es der
Band wichtig, den analogen Vibe beizubehalten, sich aber trotzdem im
Vergleich zu „Of Fights and Lights“ weiterzuentwickeln und klarer zu
werden. Auch arrangementtechnisch wagen sich RISING ANGER auf „ I Am“
stellenweise in popähnliche Strukturen.
Generell steckt in diesem Album jede Menge Schweiß, Tränen und Herzblut
und ist ein gesunder Mix aus Atmosphäre, Tempo und jeder Menge Wut, wie
man es von RISING ANGER kennt. Auch wenn der Bandname nun zehn Jahre alt
ist und die fünf Mitglieder oftmals darüber nachgedacht haben ihn zu
ändern, so beschreibt er das Gefühl doch einfach am besten. Für jeden
einzelnen von RISING ANGER ist das Musik machen und die Liveauftritte
ein Ausgleich zum Alltag, wobei sie ihren Ängsten, Sorgen und ihrer Wut
Ausdruck verleihen können. (Bastardized)